15. November 2018*** Es ist gerade ein halbes Jahr her, da trafen sich Volley Amriswil und Biogas Volley Näfels im Playoff-Halbfinal. Und wir erinnern uns nur ungern daran: Nach der knappen 2:3-Heimniederlage wurde die Pavlicevic-Equipe nach einem 1:3 im Rückspiel in die Bronzemedaillen-Spiele verwiesen. Näfels selber durfte um den Meistertitel kämpfen –allerdings chancenlos gegen ein hochüberlegenes Lausanne.

In dieser Saison ist alles anders. Die Thurgauer haben mit Lindaren einen Namenssponsor erhalten und konnten einmal mehr ein leistungsstarkes Ensemble um den neuen Trainer Marko Klok bauen. Bei den Glarnern blieb hingegen kaum ein Stein auf dem andern. Von der letztjährigen Stammequipe ist kein einziger Spieler (!) mehr im Kader. Dia Martinez spielt neu in Tschechien, Passeur Giger in Polen. Die Aussenangreifer Formela, Radomski und Fort haben nach Italien, Bern und Amriswil gewechselt. Die Mittespieler Ehrat, Brändli und Walzer sind neu bei Schönenwerd, Amriswil oder im spitzensportlerischen Ruhestand, und Libero Sutter hat seine Karriere beendet. Geblieben sind Trainer Dalibor Polak, der bisherige zweite Dia Joël Roos und der vierte Aussen Nico Süess. Dann spielen da neu die Schweizer Nationalspieler Harksen und Hagenbuch. Ergänzt wurde das Kader durch je einen Italiener, Amerikaner und Polen sowie durch mehrere Griechen.

Als Lindaren Volley Amriswil im September in einem Trainingsspiel auf die Glarner traf, wurde bald klar, dass das diesjährige Team aus dem Zigerschlitz um einiges schwächer sein würde als diejenigen der vergangenen Jahre. Niemand hätte aber geahnt, dass die Affiche in der ersten Begegnung dieser Saison «Tabellenerster gegen Schlusslicht » heissen würde. Nach vier Spielen ohne Punktgewinn holte sich Näfels just vor dem Amriswiler Spiel den ersten Sieg, ein erknorztes 3:2 gegen Uni Bern, doch die rote Laterne sind sie dennoch nicht los.

Die Thurgauer haben einen grandiosen Saisonbeginn hingelegt. Krönung waren die beiden 3:1-Auswärtssiege in Lausanne und Schönenwerd. Im Spitzenspiel am letzten Sonntag im Solothurnischen traten die Jungs um Passeur Howatson kompakt und überzeugend auf. Obwohl für einmal hinter Ewoud Gommans nur zweitbester Angreifer des Teams, hat Thomas Zass die Führung in der Topscorer-Rangliste der NLA übernommen.

Das Spiel wird durch die vereinseigene TV-Equipe um Regisseur Luca Fischer live auf www.swiss-sport.tv übertragen. Dort kann es auch in den folgenden Tagen noch als Aufzeichnung angeschaut werden.

Text: Bernhard Windler
Foto: Alessandro Santarsiero