LINDAREN Volley Amriswil empfängt im CEV-Cup Groningen

Was glauben Sie, woher ein Team stammt, bei dem Auke van de Kamp, Geoffrey van Gent, Frits van Gestel, Erik van der Schaaf und Steven van de Velde spielen? Fehlt nur noch, dass Sylvie van der Vaart auftaucht! Das wäre dann für die Security das Worst-case-Szenario! Und die Männer müssten alle an die Leine genommen werden!

Ja, Sie haben es erraten. Nur bei einem holländischen Team tönen die Namen so sperrig, aber alle Genannten sind im Kader von Abiant Lycurgus Groningen, dem holländischen Meister des vergangenen Jahres und momentanen Tabellenführers der «Eredivisie». Der Hauptsponsor Abiant ist ein deutsch-holländischer Personalvermittler, was Lycurgus bedeutet, ist mir unklar. Das Übersetzungsprogramm meint, es könnte «Drückeberger» heissen, aber das ist doch wohl eher unwahrscheinlich!!

Wer auf der Website des CEV (Confédération Européenne de Volleyball) sucht, findet irgendwo eine Nationenrangliste, errechnet aus den Resultaten des Nationalteams und der besten Klubs in europäischen Wettbewerben. Daraus lässt sich herauslesen, dass Holland europaweit auf Rang 11, die Schweiz aber nur auf Rang 35 klassiert ist. Wenn nun der Meister des 11.-besten Landes auf den Dritten des 35.-besten Landes trifft, erscheint die Favoritenrolle klar verteilt. Und doch glauben mit Coach Marko Klok und Aussenangreifer Ewoud Gommans die beiden Holländer im Team von LINDAREN Volley Amriswil daran, gegen Groningen eine echte Chance zu haben. Gut, es wäre auch fatal, wenn ein Trainer die eigenen Chancen kleinreden würde. Man ist aber versucht, dem Trainer und dem Aussenangreifer zu glauben. Groningen ist gegen den sicher nicht übermächtigen österreichischen Meister Aich/Dob in der Champions League ausgeschieden und spielt deswegen im tieferen CEV-Cup europäisch weiter.

Beide Klubs sind in der laufenden Meisterschaft an der jeweiligen Tabellenspitze anzutreffen. Groningen hat am Samstag sein Spiel gegen den Tabellenletzten Zaanstad ebenso 3:0 gewonnen wie LINDAREN Volley Amriswil die Begegnung gegen den Mittelfeldklub Uni Bern. Die Nordholländer haben aus 8 Spielen 21 Punkte geholt; die einzige Niederlage resultierte vor drei Wochen gegen den Co-Leader Sliedrecht mit 0:3. Amriswil hat eine makellose Weste: 7 Spiele, 21 Punkte, gegen jeden Gegner der Nationalliga A genau einmal mit 3:0 Punkten gewonnen.

Angesichts des nicht allzu starken Gegners konnten bei LINDAREN Volley Amriswil am Samstag alle Spieler eine Spielgelegenheit erhalten. Damit wurden gleichzeitig die Titulare geschont. Augenscheinlich ist, dass Passeur Josh Howatson wieder zu seiner alten Form zurückgefunden hat. Die drei Hauptangreifer hatten starke und auch schwächere Phasen. Die Serviceleistung war mit 14 Servicewinnern und nur 9 Aufschlagfehlern sehr gut.

Es bleibt zu hoffen, dass gegen Groningen alle Spieler in Hochform aufspielen werden. Nur so haben die Amriswiler eine Chance!