Zwei weitere Topspieler wechseln zu LINDAREN Volley Amriswil

Bernhard Windler

Für einige Zuschauer steht er nicht immer zuvorderst auf dem Radar. Da sind es die sprunggewaltigen Aussenangreifer, die krachende Bälle ins gegnerische Feld schmettern, oder man bewundert die Mitteangreifer, die den Gegner blitzschnell düpieren. Kein Angreifer kann aber seine Wirkung entfalten, wenn er nicht optimal bedient wird. Und Fachleute wissen es: Ein Team ist nur so gut wie sein Zuspieler, auch Passeur genannt.

Von 2015 bis 2019 war in Amriswil mit dem Kanadier Josh Howatson ein herausragender Zuspieler tätig. Im Sommer 2019 wagten die Verantwortlichen den Versuch, mit einem jungen Amerikaner und Luca Weber als Backup in die Meisterschaft zu starten. Nach Webers verletzungsbedingtem Ausfall bekam der US-Amerikaner Matt Yoshimoto Assistenz durch den montenegrinischen Nationalpasseur Rajko Strugar.

Volley Amriswil plant für die kommende Saison, das Kader klar stärker zu machen. Neben Mathis Jucker, dessen Zuzug von Volley Luzern schon vor einiger Zeit vermeldet werden konnte, war man deshalb auf der Suche nach einem ausländischen Topshot auf der Passeurposition. Und die Transferkommission ist fündig geworden. Von PAOK Thessaloniki stösst der 29-jährige griechische Nationalpasseur Dmytro «Dima» Filippov zu den Thurgauern. Der 198 cm grosse und 84 kg schwere Filippov ist in Luhansk in der Ukraine geboren, besitzt aber die griechische Staatsbürgerschaft und gilt somit als EU-Ausländer. Er wurde in Griechenland Meister und Cupsieger, und auch in Polen holte er sich den Cuppokal. Zudem hat er Champions-League-Erfahrung, was für die kommenden Champions-League-Spiele mit Amriswil von Vorteil ist. Filippov gilt als extrovertierter Leadertyp, der ein Team mitreissen kann. Filippov freut sich, in einem sicheren Land bei einem zuverlässigen Arbeitgeber mit hervorragendem Ruf spielen zu können.

Eine weitere Neuakquisition ist Radiša Stevanović. Der 30-jährige Serbe ist 202 cm gross und spielt auf der Position Mitte, d.h. er ist Blocker und Mitteangreifer. Bevor er vor zwei Jahren zu Lausanne UC in die Nationalliga A stiess und gleich in der ersten Saison den Schweizer Meistertitel holte, war er bei Vojvodina Novi Sad in Serbien tätig. In der Saison 2017/2018 erreichte er mit diesem Team die dritte Runde in der Champions League und holte sich den serbischen Meistertitel. Neben Stevanović werden in der kommenden Saison die beiden Bisherigen Georg Escher und Joel Maag die Mittepositionen besetzen.

Mit den Vertragsabschlüssen mit Filippov und Stevanović verfügt Coach Marko Klok über eine spielstarke Truppe. Gesucht werden noch zwei Aussenangreifer hinter den feststehenden Zuzügen Edvarts Buivids und Quentin Zeller.