Statt Moskau und Trentino nun Traktor Basel

Bernhard Windler

Als am vergangenen Dienstag die Begegnung LINDAREN Volley Amriswil gegen Dynamo Moskau angepfiffen wurde, standen auf russischer Seite sechs Spieler mit einer Durchschnittsgrösse von 205 cm auf dem Feld. Es schien, als hätte Putin Riesen gezüchtet, um überzeugend und erfolgreich Volleyball spielen zu können.

Als Traktor Basel am 17. Oktober letztmals in einem Meisterschaftsspiel auf dem Feld stand – in Näfels – betrug die mittlere Grösse der Starting Six knappe 193 cm. Obwohl in Basel die Chemie und die Pharmazie zu Hause sind, hat man es dort nicht zu mehr Körpergrösse geschafft. Gut: 193 cm im Schnitt ist beträchtlich, aber im Volleyball halt eben nur knappes Mittelmass. Ein abgeänderter Kalauer besagt: Körpergrösse ist nicht alles, aber ohne Körpergrösse ist alles nichts.

Die Basler haben am letzten Wochenende das Spiel gegen Jona absagen müssen. In ihrem Team trat ein Corona-Fall mit Isolationspflicht auf, und weitere zwei Spieler mussten sich in Quarantäne begeben. Inzwischen sollten sich diese Fälle erledigt haben, so dass einem Spiel in Amriswil nichts mehr im Wege steht.

Und wie gut sind nun diese Basler? Marko Klok prognostizierte vor der Saison: «Ich erwarte, dass Basel sicher so gut sein wird wie in der letzten Saison, also eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die gegen jeden Gegner um jeden Ball kämpft. Mit dem Neuzugang von Kuba Radomski werden sie auch noch einen sehr erfahrenen Spieler dazu haben. Das macht die Mannschaft zu einem gefährlichen Aussenseiter.»

Traktor ist mit einem Sieg und zwei Niederlagen in die Meisterschaft gestartet. In den beiden Auswärtsspielen in Genf gegen Chênois und in Näfels war man chancenlos. Dazwischen resultierte aber ein feiner Heimerfolg gegen Volley Luzern.

Das Kader der Basler ist im Vergleich zur letzten Spielzeit nur wenig verändert. Jonathan Jordan hat sich ganz dem Beachvolleyball verschrieben. Passeur Lars Ulrich spielt neu in Luzern. Handkehrum hat der Luzerner Zuspieler Luca Widmer nach Basel gewechselt. Der grösste (203 cm) Neuzuzug ist Jakub «Kuba» Radomski. Der ehemalige Spieler von Näfels und Uni Bern hatte sich während der ganzen letzten Spielzeit aufs Berufliche konzentriert, ist aber letztlich dem wiederholten Werben durch seinen Näfelser ex-Kollegen Samuel Ehrat erlegen. Er bildet nun eine sehr willkommene Verstärkung für die Basler auf der Aussenposition.

LINDAREN Volley Amriswil hat ein Monsterprogramm hinter sich. Es gilt nun, den Fokus auf die Meisterschaft zu setzen und auch die Spiele gegen vermeintlich schwächere Teams sehr ernst zu nehmen.

Spiel ohne Zuschauer!
Aufgrund der behördlich verordneten Massnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus dürfen leider zum Spiel keine Zuschauer zugelassen werden.
Live-Übertragung durch das vereinseigene Lindaren Volley Amriswil TV kann auf www.swiss-sport.tv gesehen werden.
(Bei technischen Problemen des Anbieters wird auf Volley Amriswil Facebook ausgewichen)