Der Tabellenführer zeigt dem Meister den Meister
Bernhard Windler
Mit einem Resultat, welches die Stärkeverhältnisse einigermassen widerspiegelt, verlor Meister LINDAREN Volley Amriswil gegen den letztjährigen Playoff-Finalgegner mit 2:3. Nur wenig fehlte, und die Platzherren wären ohne Punkt von dannen gezogen, denn die Genfer verspielten im vierten Satz drei Matchbälle und mussten noch ins Tie-Break gehen.
Erneut starteten die Amriswiler ohne Passeur Dima Filippov, und auch der ägyptische Aussenangreifer Abouelsoud Eid konnte verletzungshalber nicht mittun. Dazu war auch Diagonalangreifer Jhon Wendt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Die Startphase des Spiels gehörte eindeutig den Gästen. Nach dem frühen 1:4 zogen sie über 6:10 auf 11:16 und 14:21 davon. Immer wieder war es der äusserst spielfreudige Dia Strahinja Brzakovic, der von Passeur Robin Rey ideal angespielt wurde und den Amriswiler Block mal für mal alt aussehen liess.
Nach dem klar verlorenen Satz kamen die Gastgeber im zweiten Durchgang besser ins Spiel. Schon früh im Satz vermochten sie zwei, später vier Punkte zwischen sich und den Gegner zu legen. Wohl kamen die Gäste noch einmal auf 18:18 heran, aber mit einem Kraftakt holten sich die Amriswiler den Satz knapp mit 25:23. Auffallend war, dass Stammpasseur Dima Filippov nach fünfwöchiger Verletzungspause in der Schlussphase des Satzes wieder einige Bälle spielen konnte.
Der dritte Satz war dann etwas vom Schlechtesten, was den Amriswiler Zuschauern in den letzten Jahren vom eigenen Team geboten wurde. Technische Fehler zuhauf, Rückraum-Übertritte und konstantes Geblocktwerden führten dazu, dass die Genfer mit 22:8 in Führung gingen. Ein kleiner Schlussspurt liess die Amriswiler in der Folge die Schmach des einstelligen Satzresultats abwenden, aber das 25:12 war doch eine rechte Ohrfeige.
Das wollten die Leute um Björn Höhne, der zusammen mit Lars Migge und Ramon Diem eine zufriedenstellende Leistung bot, nicht auf sich sitzen lassen. Während des gesamten vierten Satzes spielten sie auf Augenhöhe mit den Romands. Erst in der Schlussphase legten die Gäste zu und kamen nach dem 22:24 zu drei Matchbällen. Diese wehrten die Amriswiler ab und verwerteten ihrerseits den sechsten Satzball zum 32:30.
Im Tie-Break war LINDAREN Volley Amriswil vorerst das bessere Team, doch nach dem 6:4 geriet man mit 6:7 in Rückstand. Bis zum 10:11 war noch alles möglich, doch mit dem Gewinn der folgenden vier Bälle holten sich die Genfer den Sieg.
Festzuhalten ist, dass mit den Genfern das bessere Team das Spielfeld als Sieger verliess. Der letztjährige Vizemeister war am Pass und auf Dia besser besetzt. Die beiden Genfer Hauptangreifer Brzakovic und Felipi Rammé stachen die besten Amriswiler Angreifer mit 29 bzw. 22 Punkten gegenüber 17 Punkten für Lars Migge und 16 Punkten für Björn Höhne klar aus.
LINDAREN Volley Amriswil – Chênois Genève Volleyball 2:3 (17:25, 25:23, 12:25, 32:30, 10:15); Amriswil, Tellenfeld, 754 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Dominik Zindel; 2. Schiedsrichter: Debora Tobler. Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Facundo Imhoff, Fabrice Egger, Björn Höhne, Mischa von Burg, Jhon Wendt, Lars Migge, Ramon Diem (Libero); Mannschaftsaufstellung Chênois Genève Volleyball: Felipi Rammé, Daniel Urueña, Strahinja Brzakovic, Ludovik Simonin, Dejan Radic, Robin Rey, Julian Fischer (Libero)
Herren 2, NLB
Das Nachwuchsteam setzte sich auswärts in Genf gegen Star-Onex durch. Sie bezwangen den direkten Konkurrenten in einem abwechslungsreichen überaus spannenden Spiel 3:2 durch. Sie liegen aktuell auf Platz 10 von 12, haben sich mit dem Sieg den Anschluss ans Mittelfeld gesichert.
Damen 1, 2. Liga
Die Damen 1 haben den Tabellenführerinnen aus Winterthur alles abverlangt. LINDAREN Volley Amriswil unterlagen denkbar knapp im fünften Satz mit 16:18.