Es wird brenzlig für LINDAREN Volley Amriswil
Text: Bernhard Windler
Es war angekündigt als ein sogenanntes «6-Punkte-Spiel», die Begegnung zwischen Luzern und Amriswil. Bei einem klaren Sieg der Luzerner würden diese auf Kosten Amriswils auf Rang 4 vorstossen und die Thurgauer um zwei Punkte distanzieren. Sollte aber Amriswil klar gewinnen, wäre mindestens der vierte Platz gesichert und Rivale Luzern um vier Zähler distanziert.
Der Glaube an einen Sieg dauerte 12 Minuten. Luzern hatte den ersten Satz knapp und den zweiten einigermassen komfortabel gewonnen und lag im dritten mit 7:6 in Führung. Zuvor hatte Coach Serramalera zwei Wechsel in der Mannschaft vorgenommen: Der 19-jährige Etienne Schalch war auf der Diagonalposition für Max Schedl gekommen, und der Marokkaner Hamza Ouyachi hatte Facundo Imhoff ersetzt, der einen schwarzen Tag eingezogen hatte. Gegen diese beiden neuen Spieler hatte der Luzerner Coach Ignacio Verdi noch keinen Aktionsplan gefunden, und so spielten die Thurgauer plötzlich auf, als wäre ihre Dominanz das Normalste an diesem Nachmittag. Mischa von Burg und Lars Migge blockten die gegnerischen Angriffe, im Angriff sorgten Björn Höhne und Etienne Schalch für die Punkte, und Hamza Ouyachi drängte die gegnerischen Annahmespieler mit langen Aufschlägen in die Defensive. Das 25:17 demonstrierte die kurzzeitige Überlegenheit der Amriswiler.
Man erhoffte sich, dass der Schwung ins restliche Spiel mitgenommen werden könnte, und der Start in Satz vier gelang mit fünf Sideout-Punkten durch von Burg und Lars Migge ansprechend. Wenn da nur nicht diese Aufschlagfehler gewesen wären! Drei der vier ersten Aufschläge waren Fehlanspiele. Bald einmal führten die Luzerner mit 8:5. Wohl kamen die Amriswiler wieder heran, doch nach dem 16:16 setzten sich die Innerschweizer sachte ab bis zum 25:20 Satz- und Matchgewinn.
Mit dieser 3-Punkte-Niederlage und dem gleichzeitigen 3:2-Erfolg von Schönenwerd in Näfels ist LINDAREN Volley Amriswil auf den 5. Platz abgerutscht. Sie liegen zwei Punkte hinter Schönenwerd und Luzern. Die Amriswiler haben in drei Begegnungen hingegen nur 1 von 9 möglichen Punkten geholt. Soll der vierte Platz, der als letzter noch zur Playoff-Qualifikation führt, erreicht werden, braucht es in den nächsten Wochen eine gewaltige Steigerung. Hoffnung verspricht die Tatsache, dass sich der neue Diagonalangreifer Boris Buša schon gut ins Team integriert hat. Und auch Abouelsoud Eid sollte gegen Jona nach seiner Verletzung wieder mittun können.
Am 30. März 2019 hatte LINDAREN Volley Amriswil in Freiburg mit 3:1 den Cupfinal gewonnen. Gegner war der NLB-Klub Züri Unterland gewesen, der sich völlig überraschend und dank Losglück für das Endspiel qualifiziert hatte. Gestern Sonntag standen sich die beiden Vereine im Achtelfinal der Austragung 22/23 gegenüber. «ZuZu», ein solider B-Klub, hatte dabei keine Chance und verlor mit 0:3.
Die Auslosung zum Viertelfinale des Mobiliar Volley Cup fand heute Mittag statt und brachte folgende Begegnungen hervor:
STV St. Gallen – Lausanne UC
LINDAREN Volley Amriswil – CONCORDIA Volley Luzern
Volleyball Papiermühle – Lutry Lavaux Volleyball
Chênois Genève Volleyball – Volley Näfels
Volley Luzern – LINDAREN Volley Amriswil 3:1 (25:23, 25:20, 17:25, 25:20); Luzern, Bahnhofhalle, 160 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Laura Rüegg; 2. Schiedsrichter: Matthias Becker. Mannschaftsaufstellung Volley Luzern: Serigne Fall, Peer Harksen, Bruno Jukic, Alex Lengweiler, Valdas Listanskis, Luca Müller, Jörg Gautschi (Libero); Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Björn Höhne, Mischa von Burg, Max Schedl, Lars Migge, Facundo Imhoff, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero);
Züri Unterland – LINDAREN Volley Amriswil 0:3 (17:25, 19:25, 19:25); Kloten, Ruebisbach, 140 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Vladimir Simonovic; 2. Schiedsrichter: Christian Schemeth; Mannschaftsaufstellung Züri Unterland: Tjark Hinrichs, Fabio Lunardi, Lorenz Eichhorn, Nick Bienz, Manuel Gahr, Michael Brander, Thomas Schatzmann (Libero); Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Björn Höhne, Hamza Ouyachi, Boris Buša, Lars Migge, Facundo Imhoff, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero).