Julian Weisigk kommt als Diagonalangreifer zurück
Kadernews Saison 2023/2024
Als Joker war er in der vergangenen Saison bekannt. Während Milija Mrdak auf der Diagonalposition zuverlässig seine Punkte machte, stand Julian Weisigk neben dem Feld und wartete auf seinen Einsatz. Dass Mrdak das vollste Vertrauen von Coach Juan Serramalera bekam, machte es nicht einfach für den jungen Weisigk, der ebenfalls diese Position besetzt. Doch wenn sein Einsatz kam, dann war Julian zu 100 Prozent da, verwandelte in den schwierigsten Situationen seinen Service zu erfolgreichen Assen und damit direkten Punkten und wurde vom Publikum für seine Abgeklärtheit gefeiert.
Für ein Auslandssemester – Weisigk studiert Englisch und Sport auf Lehramt an der Universität Konstanz – wechselte er nach Paris und bekam dort neben seinem Studium einen Vertrag bei Paris Volley angeboten. Die Geschichte ist schnell erzählt: weil sich der etatmässige erste Diagonalangreifer zu Saisonbeginn verletzte, bekam der 23-Jährige Julian von Anfang an viel Spielzeit und überzeugte den Coach. Und weil Paris dann eben diesen etatmässigen Diagonalspieler noch während der Saison nach Italien abgab, durfte Weisigk weiter auf der Position spielen und rückte dauerhaft in die Stammsechs auf. «Die Saison in Paris ist sowohl auf sportlicher als auch auf persönlicher Ebene eine komplett neue Erfahrung für mich gewesen», erzählt Weisigk. «Ich kannte niemanden persönlich, habe aber schnell Anschluss und Freunde gefunden. Paris ist eine Hammer Stadt, die man in einer Saison gar nicht ganz erkunden kann, aber es war schön, in meiner Freizeit die Stadt anzuschauen.» Dazu kam für Weisigk, der in Paris Englisch studiert, die Herausforderung «auf französisch zu reden und zu leben.»
Sportlich hat Weisigk viele Erfahrungen sammeln können und möchte davon keine missen. «Das Niveau in der Liga ist extrem gut», sagt er. «Es gibt viele Stars und jedes Team kann gegen jedes gewinnen, da die Liga sehr ausgeglichen ist.» Aktuell steht er mit Paris Volley auf Platz neun in der französischen Liga. Fünf Spiele muss er noch mit seinem Club bestreiten und hat dabei noch die Chance, die Playoffs zu erreichen. «Nun müssen wir noch härter trainieren», so Weisigk, denn der junge Diagonalangreifer möchte unbedingt die Playoffs in Frankreich spielen. Dass er sich dafür entschieden hat, in Amriswil in der kommenden Saison zu spielen, ist gar nicht so selbstverständlich, wie es scheint. Weisigk hatte mehrere Angebote von anderen Vereinen, doch er erinnert sich gerne an seine Zeit hier in Amriswil und «als ich die Chance bekommen habe, zu meiner Volley Amriswil Familie als erster Diagonalangreifer zurückzukehren, habe ich nicht lange gezögert. Ein solches Angebot kann ich nicht ablehnen.»
Nach der Saison geht es für Weisigk aber nicht direkt nach Amriswil. Gemeinsam mit der Nationalmannschaft wird er sich auf die Europameisterschaft Ende August/Anfang September vorbereiten. «Die EM wird sicher ein Highlight meiner Karriere», ist Weisigk jetzt schon überzeugt. «Ich kann es kaum abwarten gegen die ganzen Weltklasse-Spieler und -Teams zu spielen. Als Favorit in der Gruppenphase sieht Weisigk die Schweiz nicht, aber er hofft, dass sie die ein oder andere Mannschaft «nerven und dann eventuell den ein oder anderen Sieg einfahren können.» Im Anschluss daran kommt Weisigk dann zurück nach Amriswil zu seiner «Volley Amriswil Familie.»