25.10.2023, 18:00 Radnicki Kragujevac – Volley Amriswil

Text: Bernhard Windler

Volley Amriswil hat Chancen gegen Kragujevac

Am 30. August dieses Jahres verlor die Schweizer Nationalmannschaft im Auftaktspiel der Europameisterschaft gegen das Team aus Serbien 0:3. Die Serben gewannen in der Folge gegen Deutschland, Belgien und Estland, verloren gegen Italien und qualifizierten sich für die EM-Achtelfinals, wo sie Tschechien mit 3:0 heimschickten. Anschliessend unterlagen sie dem nachmaligen Europameister Polen im Viertelfinal mit 1:3.

Serbien ist also eine Volleyball-Supermacht. Und jetzt muss Volley Amriswil gegen den Dritten der serbischen Superliga im CEV-Cup antreten. Trotzdem hat der Schweizer Vizemeister Chancen zum Weiterkommen, denn kein einziger Spieler im Kader des EM-Viertelfinalisten spielt in der heimischen Liga. Alle verdienen ihren Lohn im Ausland, in Italien, Russland, der Türkei, Polen, Frankreich und Deutschland. In der serbischen Liga spielen ausschliesslich Akteure, die es nicht ins Ausland geschafft haben. Doch auch die sollte man nicht unterschätzen.

Vor einem Jahr eliminierte Amriswil, ebenfalls im CEV-Cup, die Serben von Partizan Belgrad mit 3:2 und 3:1. Und genau dieses Belgrader Team holte später in der Saison den serbischen Meistertitel und den Cupsieg. Radnički Kragujevac kam in der Meisterschaft auf Platz drei und schied in der ersten CEV-Cup-Runde gegen die Rumänen aus Galati aus.

Am Mittwoch steigt um 18:00 Uhr in der Hala Sportova Jezero in Kragujevac das Hinspiel. Die Industriestadt ist die viertgrösste Stadt Serbiens mit 150’000 Einwohnern. Sie liegt rund zwei Autostunden südlich von Belgrad auf halbem Weg zwischen der Hauptstadt und der Unruhegrenze zum Kosovo. Während in der Schweiz erst eine Runde in der Meisterschaft gespielt ist, hat man in Serbien schon drei Runden absolviert. Radnički Kragujevac liegt mit 5 Punkten aus 3 Spielen im Ranglisten-Mittelfeld. Auf einen knappen Auswärtssieg mit 3:2 in Takovo und ein klares 3:0 zu Hause gegen Roter Stern Belgrad folgte am vergangenen Samstag eine 1:3-Niederlage beim Meister Partizan Belgrad. Coach Aleksa Brdojovic liess in den drei Spielen nur gerade acht Spieler zum Einsatz kommen. Er scheint demzufolge seinen Stamm gefunden zu haben.

Volley Amriswil startete am Samstag in die Meisterschaft. Nach einer guten Leistung unterlag man dem amtierenden Schweizer Meister Schönenwerd ultraknapp mit 18:16 im fünften Satz. Alle Amriswiler Spieler sind einsatzfähig und gewillt, in Serbien mit Blick aufs Rückspiel am 1. November um 19:00 Uhr in der heimischen Tellenfeldhalle eine möglichst gute Ausgangslage zu schaffen.