01.11.2023, 19:00 Uhr Volley Amriswil – Radnički Kragujevac
Text: Bernhard Windler
Wir haben keine Chance – nutzen wir sie!
Wer das Hinspiel in einem europäischen Cup mit 0:3 verliert, steht mit eineinhalb Beinen vor dem Ausscheiden. Volley Amriswil hat die Partie in Serbien gegen Radnički Kragujevac mit genau diesem Skore verloren, und trotzdem glauben nicht nur der Trainer und die Spieler ans Weiterkommen, sondern auch viele von denen, die das Spiel mitverfolgen konnten.
Mit 22:25 ging der erste Satz an den Gegner. Der zweite Durchgang wogte in der Schlussphase hin und her. Statt dem Amriswiler Satzgewinn hiess es 30:32. Und dass man den dritten Satz und damit die grosse Kehrtwende im Spiel nicht schaffte, war sehr viel Pech zuzuschreiben. Unzählige vergebene Satzbälle, und dann der rasche Schluss, wieder mit 30:32.
Das serbische Team lebte von seinem bulgarischen Diagonalangreifer Deyvid Krastev. Insgesamt 46 mal in drei Sätzen wurde er von Passeur Ivan Kostic gesucht, und er holte mehr als einen Drittel der 70 gespielten Punkte seines Teams. Aussenangreifer Filip Stoilovic stand Krastev nur wenig nach. Dafür lief auf serbischer Seite nur sehr wenig über die Mitte.
Amriswil muss im Rückspiel mehr Druck aufbauen. Im Hinspiel fanden zu wenige Bälle den Boden zum direkten Punktgewinn. Immer wieder konnten die Serben retten und den Gegenangriff aufbauen. Wenn im Rückspiel auch noch klar weniger als die durchschnittlich 6 Aufschlagfehler pro Satz begangen würden, wäre eine stabilere Basis gelegt. Bezüglich Aufschlägen darf sich das Team an Captain Filippov ausrichten, dem in Kragujevac kein einziger Anspielfehler unterlief und bei dessen Aufschlägen mit Abstand am meisten Amriswiler Punkte resultierten.
Um in die nächste CEV-Cup-Runde vorzustossen, braucht das Serramalera-Team am Mittwoch einen 3:0- oder 3:1-Sieg und anschliessend einen Erfolg im Golden Set. Mit einer gewaltigen Leistungssteigerung ist das möglich.