11.11.2023, 17:00 Uhr Volley Amriswil – Concordia Volley Luzern 3:0

Text: Bernhard Windler

Volley Amriswil gewinnt nach kapitalem Fehlstart klar

Sechs Minuten waren seit Spielbeginn verstrichen, als der ehemalige Amriswiler Alex Lengweiler mit einem Servicewinner auf 9:2 für das Luzerner Team stellte. Coach Juan Manuel Serramalera hatte schon das erste seiner zwei ihm zustehenden Timeouts genommen, und er hatte auch schon einen Doppelwechsel angeordnet. «Nicht schon wieder ein Fiasko gegen Luzern!» wird manch einer in der Halle gedacht haben, hatten die Leute um Captain und Zuspieler Peer Harksen doch alle drei Meisterschaftsbegegnungen der vergangenen Spielzeit gewonnen. Doch das war dann auch schon die letzte Parallele zur vergangenen Saison. Neun Punkte später stand es nämlich schon 10:10. Bei 13:13 verzeichnete man den letzten Gleichstand, ehe sich die Amriswiler kontinuierlich absetzten. Bei 22:17 war ein 5-Punkte-Vorsprung erreicht, und mit der gleichen Differenz endete der erste Durchgang. Überragender Spieler in diesem ersten Satz war der 19-jährige Internationale Lars Migge, der mit überragenden Aufschlägen und effektvollen 3-Meter-Rückraumangriffen glänzte.

Im zweiten Satz konnten sich die Amriswiler schon kurz nach Beginn absetzen. Via 9:5 kletterte das Skore auf 16:10, und spätestens beim Stande von 21:15 konnten keine Zweifel mehr bestehen, dass auch dieser Durchgang an Amriswil gehen würde. Aus einem sehr homogenen Amriswiler Team stach in Satz 2 Passeur Dima Filippov hervor. Was man sonst von ihm nie sieht, geschah beim Stande von 13:10. Mangels Alternativen schraubte er sich selber am Netz in die Höhe und ersmashte für seine Mannschaft einen Blockout-Punkt. Als es 17:12 zugunsten der Amriswiler stand, versuchte es der Luzerner Coach Ignacio Verdi mit einem Dreifachwechsel, doch auch die Neuen vermochten den Satzverlust nicht abzuwenden.

Mit einer 2:0-Satzführung gingen die Platzherren in den dritten Durchgang, und für einmal zogen sie ihre Überlegenheit nach der 10-Minuten-Pause von Beginn weg weiter. Das Niveau des Spiels flachte in der Folge ab. Viele Amriswiler Bälle, die unnötigerweise ins Out gingen, beeinträchtigten den guten Eindruck, den das Serramalera-Team bis zu diesem Zeitpunkt gemacht hatte. Da die Luzerner aber spätestens nach dem klaren Rückstand zu Satzmitte nicht mehr an eine Wende glaubten, plätscherte das Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten zum Matchende hin.

Im Team von Volley Amriswil fehlte der argentinische Mitteangreifer Facundo Imhoff erneut. Pechvogel des Teams war aber der zweite Diagonalangreifer Etienne Schalch, der beim Stande von 2:9 im ersten Satz eingewechselt wurde, aber schon beim ersten Ball einen Fehltritt machte und mit einer Bänderverletzung das Spielfeld umgehend wieder verlassen musste. Bei Luzern, das auf den Internationalen Bruno Jukic verzichten musste, gefielen Alex Lengweiler und Libero Jonas Peter. Peter wurde nach der Begegnung zum besten Spieler seines Teams gewählt. Lars Migge holte die gleiche Auszeichnung bei den Amriswilern. Libero Ramon Diem oder Captain Filippov hätten sie genauso verdient gehabt.

Amriswil reist am kommenden Samstag zu Lausanne UC, das Schönenwerd die zweite aufeinanderfolgende Niederlage beibrachte.

Volley Amriswil – Volley Luzern 3:0 (25:20, 25:19, 25:18); Amriswil, Tellenfeld, 850 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Aleksander Sikanjic; 2. Schiedsrichter: Nadine Hefti. Mannschaftsaufstellung Volley Amriswil: Björn Höhne, Maximilian Schedl, Julian Weisigk, Lars Migge, Shane Holdaway, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero)  Mannschaftsaufstellung  Volley Luzern: Peer Harksen, Luca Müller, Alex Lengweiler, Richard Peemüller, Nathan Broch, Roy Schmid, Jonas Peter (Libero)