09.12.2023, 17:00 Uhr  Volley Amriswil – Volley Schönenwerd

Text: Bernhard Windler

Und jetzt das Verfolgerduell

Die erste Hälfte der Qualifikation ist abgeschlossen. Alle sieben Teams der Nationalliga A haben sechs Spiele absolviert, und die Rangliste zeigt erstmals kein verzerrtes Bild mehr wegen unterschiedlich vielen absolvierten Spielen. Und die Aussage, die sich machen lässt, ist klar: Chênois Genf, vor Saisonbeginn an dieser Stelle zum grossen Meisterschaftsfavoriten erklärt, hat die Vorschusslorbeeren bestätigt. Die Westschweizer sind momentan im Schweizer Volleyball das Mass aller Dinge. Supercup, erste CEV-Cup-Runde und sechs Meisterschaftsspiele, in allen neun Spielen sind sie als Sieger vom Platz gegangen. Gut, dass der Titel im Playoff vergeben wird! Sonst hätten alle anderen Teams schon Mitte Dezember keine Chance mehr.

Amriswil und Schönenwerd, die Playoff-Finalisten der vergangenen Spielzeit, liegen punktgleich auf den Plätzen zwei und drei. Während beide Equipen Chênois mit 1:3 unterlagen, verloren die Solothurner knapp gegen Lausanne. Die Direktbegegnung im Niederamt ging ebenso knapp an «Schöni».

Jetzt steht zu Beginn der Rückrunde also das Verfolgerduell an. Diesmal liegt der Heimvorteil auf Seiten der Amriswiler; zudem haben die Thurgauer gegen die Teams der zweiten Tabellenhälfte mit klaren 3:0-Siegen etwas besser abgeschnitten. Amriswil liegt mit 12 Punkten und 15:8 Sätzen deshalb auf Rang zwei gegenüber den 12 Punkten und 15:10 Sätzen des Gegners vom Samstag.

Schönenwerd tritt mit einem nur leicht veränderten Kader im Vergleich zum letzten Jahr an. Passeur Reto Giger, Dia Mahela Indeewara und die beiden Aussen Luca Ulrich und Cyril Kolb gehören weiterhin zum Stamm des Teams. In der Mitte bilden der von Amriswil zurückgekehrte Mischa von Burg und der Norweger Petter Østvik ein starkes Duo, und auf der Liberoposition ist «Schöni» nach der Rückkehr von Julian Fischer klar erstarkt. Meistercoach Johan Verstappen ist durch seinen ehemaligen Assistenten Adriatik Kajtazi abgelöst worden. Das Solothurner Team ist somit einigermassen gut berechenbar.

Volley Amriswil hat am vergangenen Samstag in Abwesenheit von Coach Juan Manuel Serramalera während zwei Sätzen begeisterndes Volleyball gezeigt. In Satz drei erfolgte dann der Einbruch, und vom vierten Durchgang bleibt zwar ein aufopfernder Kampf in Erinnerung, doch gegen die Überflieger aus Genf reichte das nicht mehr zu einem Punktgewinn. Ebenfalls nicht mitmachen konnte im Spitzenduell der amerikanische Mitteangreifer Shane Holdaway, der eine muskolöse Verspannung hatte.

Es würde nicht überraschen, wenn das Verfolgerduell über fünf Sätze gehen würde. Zu klein sind die leistungsmässigen Unterschiede der beiden Teams. Ausschlaggebend könnte das Publikum sein; mit einer Tausendschaft an Unterstützern (gegenüber den 887 im Chênois-Spiel) spielt Amriswil drei Punkte besser pro Satz!