11.02.2024, 16:00 Uhr: Cuphalbfinal zwischen VBC Cheseaux – Volley Amriswil

Text: Bernhard Windler

Volley Amriswil will sich für den Cupfinal qualifizieren

Unglaublich: Es ist Cup-Halbfinal, und keiner weiss davon! Eine Strassenumfrage beweist es. «Wissen Sie, dass Volley Amriswil am Sonntag im Cup-Halbfinal steht?» Passant 1: «Nein, sollte man das wissen?» Passant 2: «Nein, sonst interessiert mich Volley Amriswil. Aber Cup-Halbfinal?» Passant 3: «Ja, davon gehört habe ich. Sie spielen gegen Lausanne – glaube ich.»

Nein, man spielt nicht gegen Lausanne – oder nur fast! Der Gegner heisst VBC Cheseaux und ist in Volleyballkreisen eine ziemlich grosse Nummer. Seit 10 Saisons spielt das Team aus einer Waadtländer Gemeinde mit 4500 Einwohnern in der Nationalliga A und hat schon mehrmals den 5. Rang in dieser Liga erspielt, sich für europäische Spiele qualifiziert und liegt auch in dieser Spielzeit wieder auf einem Mittelfeldplatz in der NLA. Nur: Dass Cheseaux unter Volleyballern einen Namen hat, verdankt es seinem Damenteam. Die oberste Herrenmannschaft spielt «nur» in der Gruppe A in der 1. Liga, liegt dort aber unangefochten an der Tabellenspitze. Im Cup steht die Equipe unter den letzten vier Teams, will heissen im Halbfinal. Sechs klare Siege hat sich Cheseaux erspielen müssen, um so weit vorzustossen. Zuerst hiess der Gegner Ferney-Prévessin. Speziell daran war, dass das Spiel in Frankreich stattfand. Dann mussten sich nacheinander der 2.-Ligist Orbe, die 1.-Ligisten Münchenbuchsee, Kanti Baden und Aeschi und als Krönung der NLB-Vertreter Züri Unterland geschlagen geben. Gut, «Zuzu» liegt in der NLB auf dem zweitletzten Platz, aber auch ein solches Spiel muss zuerst gewonnen werden.

Und was hat es nun auf sich, dass man «fast» gegen Lausanne spielt? Zum einen liegt Chesaux nur 7.62 km Luftlinie nördlich von Lausanne, zum anderen ist der 1.-Ligist sozusagen ein Farmteam von LUC. Nicht weniger als vier Spieler haben NLA-Erfahrung beim 12-fachen Schweizer Meister. Da wäre mal Julien Carrel, der 35-jährige Passeur und langjährige Nationalmannschaftszuspieler. Lange Jahre spielte er zusammen mit dem gleichaltrigen Aussenangreifer Yohan Chandon in der NLA. Der 25-jährige Aussen Florian Pittet gehörte noch letztes Jahr zum NLA-Kader von LUC, genauso wie der 26-jährige Mitteangreifer Alexis Rueff. Ja, bei Cheseaux ist einiges an Qualität vorhanden.

Trotz all dem gilt der Gast aus Amriswil als klarer Favorit. Sieben Spiele hat das Team von Coach Juan Manuel Serramalera in diesem Jahr schon bestritten und ist jedes Mal als Sieger vom Platz gegangen. Dabei haben sie jedes NLA-Team entweder 3:0 oder 3:1 bezwungen. Die Leute um Captain Dima Filippov sind also in Bestform. Und trotzdem hat der Trainer auch dieses Spiel minutiös vorbereitet. Man will ja schliesslich die wunderbare Ausgangslage nicht unnötig verspielen. Ziel ist es, am Samstag, 6. April, um 13:00 Uhr in Winterthur den Final zu bestreiten.

Und noch etwas: Sollten Sie unsicher sein, ob Amriswil nun gegen Schöso oder Scheso spielt, kann ihnen geholfen werden. Cheseaux spricht sich «Scheso» aus.

Sollte es jemanden geben, der dem Cup-Halbfinal nicht vor Ort beiwohnen kann, dem sei die URL für den Stream verraten:  https://www.facebook.com/cheseauxvbc/