Playoff Halbfinale:
23.03.2024, 17:00 Uhr: Volley Amriswil – Lausanne UC

Von: Bernhard Windler

Ein Sieg muss her!

Man konnte es sich schon fast nicht mehr vorstellen, man hatte das Verlieren richtiggehend verlernt. Und dann trat am letzten Samstag in Lausanne ein, was aufgrund der letzten Begegnungen zwischen den beiden Teams undenkbar schien: Amriswil liess sich von einer hochmotivierten und bis in die Fingerspitzen aufgeladenen Lausanner Equipe den Schneid abkaufen. Es war viel Pech dabei, dass der Zuspieler, Spielgestalter und Captain Dima Filippov ab Mitte des zweiten Satzes verletzungshalber zum Zuschauen gezwungen war. Aber mit seinem Ausscheiden drehte das Spiel, und die Lausanner nutzten ihre Chance eiskalt aus. Wer wie die Amriswiler drei Sätze mit je zwei Punkten Unterschied verliert, bemüht häufig die Floskel: «Wir hatten viel Pech.» Aber wer das Spiel gesehen hat, musste nach dem Spiel anerkennen, dass die Lausanner die Partie verdient für sich entschieden haben. Natürlich war es hauptsächlich der omnipräsente Diagonalangreifer Manuel Balagué, der den Amriswilern das Leben schwer machte. Aber auch bisher oft gescholtene Akteure wie die Mittelblocker Raphaël Pascal und Sergio Soria, Aussenangreifer Mathias Montavon und Libero Hugo Lecat wussten sich gegenüber den vorangegangenen Spielen entscheidend zu steigern. Und die Poweraufschläger Balagué, Felipi Rammé und Montavon drückten die Amriswiler Annahme dauernd in die Defensive.

Amriswil tut gut daran, die 1:3-Niederlage abzuhaken und vorwärts zu schauen. Es wäre vermessen, dem Coach und den Spielern Ratschläge zu erteilen, was sie besser machen könnten. Juan Manuel Serramalera wird sicher das Zusammenspiel zwischen seinem zweiten Zuspieler Agustin Sorgue und seinen Angreifern in den Trainingsfokus stellen und gleichzeitig hoffen, dass Dima Filippov vom Medical Staff fit gebracht wird. Aber auch die Annahme wird sich gegenüber dem Spiel im Waadtland steigern müssen. Nur mit geglückten Annahmen kann ein Zuspieler ein schnelles Spiel auf alle seine Angreifer machen. Dazu gehören auch die Aussenangreifer in der hinteren Reihe, deren 3-Meter Angriffe im letzten Spiel kaum zu sehen waren.