Meisterschaftsfinal 2024

13.04.2024, 17:00 Uhr Volley Schönenwerd – Volley Amriswil, 3:1 (25:23, 18:25, 25:17, 25:19)

Im ersten Spiel der Playoff-Finalserie revanchierte sich Schönenwerd für die Cupfinalniederlage vom vergangenen Samstag. In einer Partie mit komplett anderem Charakter reichte den Solothurnern eine leicht verbesserte Leistung, um die über weite Strecken unkonzentriert wirkenden Amriswiler in die Schranken zu weisen.

Serramalera stand vor dem Spiel vor der Qual der Wahl, den 20-jährigen Ersatz-Dia Etienne Schalch, der in den letzten zwei Partien geglänzt hatte und beide Male zum besten Spieler seines Teams gewählt worden war, oder den wieder genesenen Topskorer Julian Weisigk einzusetzen. Er entschied sich für Schalch, und der junge Spieler dankte es ihm mit einer erneut sehr guten Leistung.

Der erste Satz glich über weite Teile dem Beginn des Cupfinals. Zwei konzentrierte Teams kämpften um jeden Ball, und Schönenwerd lag über weite Teile des Satzes leicht in Führung. Mit zunehmender Satzdauer kämpften sich die Thurgauer heran und schafften zum 21:21 erstmals einen Gleichstand. Nach dem 22:22 schoss Cyril Kolb sein Team in Front, und der nächste Angriff von Luca Ulrich landete auf oder neben der Linie – der Linesman entschied für Schönenwerd. Den zweiten Satzball verwertete Petter Østvik zum 25:23 für die Solothurner.

Im zweiten Durchgang lagen die Gäste von Beginn weg in Front. Bei 8:5 lagen drei Punkte zwischen den Teams. Bei 11:7 waren es deren vier und bei 18:13 gar fünf. Über 22:16 ging der Satz mit 25:18 an Amriswil. Immer wieder war es Etienne Schalch, der punktete, aber auch Björn Höhne wusste zu gefallen.

Mit Beginn des dritten Satzes begannen die Amriswiler auseinanderzufallen. Beim Stande von 11:5 ersetzte Serramalera den völlig von der Rolle gefallenen Purificaçao durch Lars Migge, doch der junge Schweizer Internationale ist seit einiger Zeit ausser Form und ersetzte den Brasilianer mehr schlecht als recht. Bald einmal gaben die Amriswiler den Satz angesichts des grossen Rückstands verloren und versuchten sich, auf Satz 4 zu konzentrieren. Der Gipfel der Unkonzentriertheit: Dreimal schritt Shane Holdaway zum Aufschlag, und dreimal resultierte ein Aufschlagfehler, obwohl der Amerikaner nicht einmal volles Risiko nahm.

Nachdem Amriswil im vierten Abschnitt einmal mit 4:2 in Front lag, brachte Mahela mit drei Assen sein Team heran und in Führung. Als eine Pipe von Purificaçao missglückte und Etienne Schalch einen Ball ins Out beförderte, bevor er den nächsten Angriff von Mischa von Burg geblockt sah, zogen die Gäste auf 17:9 davon. Man sah es den Amriswilern an: Nur so schnell wie möglich unter die Dusche! Doch dann: Nach dem 19:10 brachte Lars Migge sein Team mit sehr guten Aufschlägen auf 19:16 heran. Hätte man vorher stärker um einige Punkte gekämpft, hätte man wohl ausgeglichen. So gingen Satz und Spiel an die Solothuner.

Die Amriswiler Fangemeinde war nach der Begegnung aufgebracht: «Mit derart schlechten Annahmen können wir den Titel vergessen!» Damit lagen die Fans aber falsch: Die Annahme der beiden Mannschaften war nahezu gleich stark, und auch im Angriff gab es kaum Unterschiede. Doch noch einmal die Unkonzentriertheit: Während man im Cupfinal 6 Aufschlagfehler in vier Sätzen produzierte – bei 12 Fehlern des Gegners – , waren es in Schönenwerd 18 nicht ins Feld gebrachten Aufschläge (11 bei Schöni). Am Schluss des Spiels war die Gesamtpunktzahl 93:84. Man rechne!

Volley Schönenwerd – Volley Amriswil 3:1 (25:23, 18:25, 25:17, 25:19); Schönenwerd, Betoncoupe Arena, 800 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Philippe Enkerli; 2. Schiedsrichter: François Troyon. Mannschaftsaufstellung  Volley Schönenwerd: Petter Østvik, Reto Giger, Luca Ulrich, Mischa von Burg, Mahela Indeewara, Cyril Kolb, Lukas Hasler (Libero); Mannschaftsaufstellung Volley Amriswil: Renan Purificação, Facundo Imhoff, Dima Filippov, Björn Höhne, Shane Holdaway, Etienne Schalch, Ramon Diem (Libero)