05.10.2024, 17 Uhr im Tellenfeld: Volley Amriswil  – VBC Sursee  

Text: Berni Windler

 Ein Wiedersehen mit einem uralten Bekannten

Wenn fürs erste Heimspiel der Saison der VBC Sursee im Tellenfeld aufkreuzt, ist das ein neuer NLA-Klub am Firmament. Könnte man meinen! Der VBC Sursee hat aber – die Annalen zeigen es – eine jahrelange Vergangenheit in der obersten Schweizer Liga. Erstmals spielte der Luzerner Landverein in der Spielzeit 1988/1989 im Oberhaus. Mit Rängen zwischen 6 und 8 spielten die «Männer aus Sursee» (Abwandlung des Sascha-Rufer-Spruchs) nicht wirklich eine nachhaltige Rolle, vermochten sich aber bis Ende der Saison 98/99 zu halten. Da sie in jener Saison auf dem 6. Rang landeten, kann man annehmen, dass das Verschwinden aus der NLA ein freiwilliges war. Von 2003 bis 2009 spielte Sursee dann wieder zuoberst. Es lässt sich eruieren, dass drei spätere Amriswiler Spieler mal an den Ufern des Sempachersee (nein, nicht am Sursee) gespielt haben: Thomas Büsser, Christoph Augsburger und der Kanadier Brett Dailey. Und dann gab es in der Spielzeit 04/05 einen Brasilianer namens Edson Felicissimo, der nach dem Engagement bei Sursee für Spitzenclubs in Frankreich, Belgien und den Niederlanden gespielt hat – und immer noch spielt. Seit 2022 kämpft der inzwischen 40-Jährige bei Orion Star Doetinchem, dem niederländischen Meister und Cupsieger des vergangenen Jahres.

In den letzten Jahren war der VBC Sursee ein ständiger Gegner des Ljubicic-Teams in der NLB. In der letzten Saison gewann Amriswil II das Heimspiel mit 3:2, während Sursee das Rückspiel gewann – ebenfalls mit 3:2. Am Ende der Spielzeit klassierte sich das Team aus dem Luzerner Seeland auf Rang 5 – einen Platz vor Amriswil II. Als es darum ging, die NLA auf mehr Mannschaften aufzustocken, standen die Schlussranglistenersten Colombier und St. Gallen im Vordergrund. Der Dritte Jona II konnte nicht aufsteigen, der Vierte Servette Star Onex wollte nicht, worüber man in Amriswil angesichts der grossen Reisedistanz nicht unglücklich war. Sursee war dann der dritte Aufsteiger.

Bei Sursee spielen nebst Eigengewächsen seit einigen Jahren ehemalige Spieler von Volley Luzern, die es bei den Leuchtenstädtern nicht in die Stammsechs geschafft hatten: Luca Widmer, Dario Schmid, Darko Mladenovic und Reto Willimann. Sie alle standen letzten Samstag in der Startaufstellung beim Meisterschaftsauftakt zu Hause gegen Volley Näfels. Dieses Spiel ging mit 0:3 und den Satzresultaten 18:25, 20:25, 17:25 ganz klar verloren. Ja, die Aufsteiger hatten am ersten Spieltag durchwegs nicht viel zu bestellen. Neben St. Gallen, das gegen Amriswil klar verlor, mussten auch die Neuenburger aus Colombier erkennen, dass in der NLA eine steife Brise weht: In Schönenwerd unterlagen sie mit 0:3 und den Satzresultaten 16:25, 17:25, 14:25.

Volley Amriswil wird die scheinbar einfache Partie sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das Team unter Coach Juan Serramalera brennt aber darauf, sich vor dem eigenen Publikum erstmals in einem Ernstkampf zu präsentieren.