CEV Cup 1/8 Final
03.12.2024, Omonia Nikosia – Volley Amriswil 2:3 (19:25, 13:25, 25:23, 28:26, 12:15);
Text: Berni Windler
Amriswil braucht fünf Matchbälle zum Auswärtssieg
Vier Matchbälle im vierten Satz reichten nicht, aber am Schluss war Amriswil das bessere Team und ein verdienter Sieger. Die Stärke der Amriswiler, die Ausgeglichenheit über alle Positionen hinweg, sollte letztendlich entscheidend sein. Der Gegner lebte allzu stark von seinen drei Brasilianern und dem russischen Passeur Sergey Antipkin, und die fünf Spieler mit mehr als 38 Jahren zollten am Ende ihrem Alter Tribut.
Im regenverhangenen und erstaunlich kalten Nikosia starteten die Amriswiler vielversprechend ins Spiel. Eine erste Dreipunkteführung vermochten die Zyprer bei 10:10 nochmals auszugleichen. Aber dann setzten sich die von Coach Juan Serramalera ausgezeichnet auf den Gegner eingestellten Thurgauer langsam, aber stetig ab. Julian Weisigks zwei Servicewinner kurz nach Satzmitte spurten den Satzgewinn vor, und immer wieder Weisigk und die beiden Mitteangreifer Daniel Urueña und Facundo Imhoff punkteten zum klaren 25:19 Satzgewinn.
Noch besser lief dann der zweite Durchgang. Bald einmal lag man 11:6 in Front, und nach dem 14:7 und vor allem nach dem 22:12 gaben die erfahrenen Nikosia-Spieler den Satz verloren.
Erfahrung heisst, sich in aussichtslosen Momenten zurückzunehmen, um dann bei nächster Gelegenheit die eigenen Chancen auszunützen. Zu Beginn des dritten Satzes sah man wie verwandelt aufspielende Zyprer. Unter der Führung ihres Starspielers, dem 41-jährigen Brasilianer Theo Lopez, holten sie sich schnell eine 9:5-Führung heraus. Die Amriswiler verkürzten vorerst auf 13:11. Dann schritt Iliya Goldrin zum Aufschlag, und nach unter anderem 2 Assen lagen plötzlich die Amriswiler 16:13 vorne. Nikosia mühte sich, aber kam nicht näher als auf zwei Punkte heran, bis Fernando dos Reis Pires de Jesus, der beste Aufschläger der Platzherren, derart servierte, dass der Satz kehrte und den Zyprern eine 24:21-Führung eintrug. Nachdem Weisigk noch auf 24:23 verkürzt hatte, holte wie meistens Lopez die Kohlen für sein Team aus dem Feuer zum 25:23.
Wenn der dritte Satz schon spannend war, wurde der vierte Durchgang hochspannend. Nach einer ganz kurzen anfänglichen Amriswiler Führung schaukelte sich das Resultat bis zum Stande von 22:22 hinauf, ohne dass sich eines der Teams auch nur etwas abzusetzen vermocht hätte. Nach einem Aufschlagfehler des Zyprers Robinson Dvoranen gelang Goldrin gegen Lopez ein wunderbarer 1er-Block, womit Amriswil vor zwei Matchbällen stand. Ein Aufschlagfehler Urueñas und eine geblockte Finte von Weisigk führten zum 24:24. Noch zweimal legte Amriswil zum Matchball vor, doch die Zyprer schafften nicht nur den Ausgleich, sondern verwerteten ihrerseits den ersten Satzball zum 2:2-Satzgleichstand.
Im Tie-Break ging vorerst Nikosia 4:2 in Führung, doch perfekte Aufschläge von Weisigk und Goldrin führten die Amriswiler auf Siegeskurs. Nach dem 13:8 holten die Gastgeber zwar noch auf 13:11 auf, doch dank eines Aufschlagfehlers und eines Blockoutangriffs von Weisigk erzitterten sich die Amriswiler den verdienten Sieg.
Omonia Nikosia – Volley Amriswil 2:3 (19:25, 13:25, 25:23, 28:26, 12:15); Nikosia, Tassos Papadopoulos Eleftheria, 300 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Zdenek Grabovski (Tschechien); 2. Schiedsrichter: Wouter de Baar (Niederlande) ; Mannschaftsaufstellung Omonia Nikosia: Christodoulos Antoniades, Sergey Antipkin, Fernando Pires, Angelos Alexiou, Theo Lopes, Robinson Dvoranen, Kanaris Pappas (Libero); Mannschaftsaufstellung Volley Amriswil: Björn Höhne, Daniel Urueña, Julian Weisigk, Iliya Goldrin, Joel Hauck, Milan Jovanovic, Ramon Diem (Libero)