Gibt’s denn keine anderen Gegner?

fragt: Bernhard Windler

24.02.2021, 19:00 Uhr Playoff-Viertelfinale: LINDAREN Volley Amriswil vs. LINDAREN Volley Luzern

Zum vierten Mal innerhalb von zweieinhalb Wochen spielt LINDAREN Volley Amriswil gegen den gleichen Gegner, nämlich gegen LINDAREN Volley Luzern. Gut, das ist halt Playoff, kann man mir entgegnen. Ja, aber dort trifft man sich im vierten Spiel, wenn der Spielstand 2:1 oder 1:2 beträgt und die Serie einigermassen ausgeglichen ist. Der Zufall wollte es, dass das Klok-Team im letzten Spiel der Qualifikation in Luzern antreten musste. Und jetzt stehen eben mindestens drei Spiele im Playoff an.

Dass es mehr als drei Spiele sein werden, scheint eher unwahrscheinlich zu sein. Vor 10 Tagen zerzauste Volley Amriswil die bedauernswerten Luzerner, ohne in stärkster Formation anzutreten. Am vergangenen Sonntag machten die Innerschweizer eine etwas bessere Falle, konnten aber die Leute um Topscorer Thomas Zass nicht wirklich beunruhigen. Dass die Luzerner die Serie noch kehren können, glauben sie wohl selber nicht mehr.

Beunruhigender als der Ausgang der Playoff-Serie scheint die Zukunft der NLA zu sein. In einem Artikel auf der Homepage von Traktor Basel stand schon vor einiger Zeit geschrieben, dass ein Weiterspielen der Basler in der nächsten Saison stark in Frage stehe. Im Kommentar zum Livestream der Partie Basel gegen Chênois wurde noch etwas genauer erklärt, dass ein sechsstelliger Betrag fürs Weitermachen fehle. Und auch Volley Luzern plagen Geldsorgen. Mindestens zwei Sponsoren würden nicht mehr weitermachen wollen, wurde kolportiert. Heisst das, dass in der Saison 21/22 nur noch sechs Teams in der NLA spielen werden? Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass in der NLA der Frauen alle 10 Teams weiterspielen wollen, dazu aber mit Züri Unterland, dem Team von Sportmäzen Stav Jacobi (ex Voléro Zürich), eine 11. Mannschaft in der kommenden Saison unbedingt in der höchsten Liga spielen will.

Gut, das braucht uns noch nicht zu kümmern! Schauen wir in den Playoffs etwas weiter! Es würde verwundern, wenn am kommenden Mittwoch nach der dritten Playoffrunde mit Amriswil, Chênois und Schönenwerd nicht schon drei Halbfinalisten feststünden. Ganz anders sieht es bei Lausanne gegen Näfels aus: Nach dem Auswärtssieg der Glarner am Genfersee hat Corona die Waadtländer flachgelegt. Gemäss Notfallreglement wird nur noch eine weitere Partie gespielt. Am kommenden Samstag entscheidet sich in Glarus – notfalls mit einem Golden Set –, wer sich fürs Halbfinale qualifiziert. Und das wäre dann der Gegner der Amriswiler, wenn …