LINDAREN Volley Amriswil holt sich den Pflichtsieg
Text: Bernhard Windler
Mit einem letztendlich klaren 3:0-Sieg entledigte sich das Serramalera-Team der Pflichtaufgabe standesgemäss. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zeigte die Amriswiler spätestens von Beginn des zweiten Satzes an, dass über den Sieger keine Zweifel entstehen konnten.
Zum ersten Mal in einem Meisterschaftsspiel stand mit Boris Buša der Jhon-Wendt-Ersatz auf der Dia-Position im Einsatz. Es sei vorweggenommen: Der 25-jährige Serbe muss sich noch steigern. Sein Armzug wirkte blockiert, was wohl eine Folge der vor einem halben Jahr erlittenen Schulterverletzung ist.
Amriswil startete gut ins Spiel, doch nach der 6:2-Führung begann es zu harzen. Bald einmal lag das Team, das in den letzten Meisterschaftspartien häufig enttäuscht hatte, mit zwei Punkten in Rückstand, und erst zwei Aufschlagserien von Dima Filippov und Björn Höhne brachten die Platzherren in Front und führten zum doch recht sicheren 25:21-Satzgewinn.
Die Geschichte des zweiten Satzes ist schnell erzählt. Mit der Satzführung im Rücken spielten die Leute um Passeur Filippov gelöst auf und liessen dem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Der dritte Satz war dann wieder etwas ausgeglichener, doch dadurch, dass die Einheimischen immer mit zwei oder drei Punkten vorne lagen, kam nie Hektik in ihrem Spiel auf. Nach einer guten Stunde Spielzeit war es Björn Höhne, der den Sack zum 25:18 zumachte.
In einer Analyse zeigt sich, dass den Amriswilern noch einiges auf dem Weg zur Spitze abgeht. Das zeigte sich exemplarisch am ägyptischen Aussenangreifer Abouelsoud Eid. Er war nach einer Knieverletzung erstmals wieder im Team und dementsprechend ohne Routine. In der guten Amriswiler Startphase trug auch er zur Führung bei. Dann landete ein 3-Meter-Angriff im Out, einen weiteren übertrat der Ägypter, und auch beim Aufschlag zeigte er mit einem Fehler Nerven. Als es dem Team in der Folge immer besser lief, avancierte er zum Spieler mit den meisten Gewinnpunkten. Ohne direkten Druck kamen die Pipe-Angriffe mal für mal, und auch die Aufschläge gelangen dann wieder.
Der klare Sieg lässt vergessen, dass die drei Punkte gegen einen tapferen, aber äusserst limitierten Gegner eingefahren wurden. Bei den St. Gallern fehlte im Gegensatz zum Spiel anfangs Oktober Mihai Voleanschii auf der Diagonalposition. Der Moldawier war beim letzten Spiel vor Weihnachten direkt vom Feld weg in seine Heimat gefahren und ist seither nicht mehr aufgetaucht. Dalibor Polak, der Coach der St. Galler, kann sich nur familiäre Probleme vorstellen. So fehlte dem Joner Angriff die Ausgeglichenheit. Die ganze Angriffslast lag auf den Schultern von Roman Caviezel. Der 24-Jährige war der mit Abstand beste Punktesammler seines Teams. Andererseits stellen die vielen Caviezel-Punkte dem Amriswiler Block nicht die besten Noten aus.
LINDAREN Volley Amriswil steht vor einem entscheidenden Wochenende: Sowohl die Samstag-Partie in Näfels als auch die Cup-Begegnung am Sonntag zu Hause gegen Luzern werden wegweisend für den weiteren Verlauf der Saison sein.
LINDAREN Volley Amriswil – TSV Jona 3:0 (25:21, 25:13, 25:18); Amriswil, Tellenfeld, 981 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Aleksander Sikanjic; 2. Schiedsrichter: Martin Auricht. Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Björn Höhne, Mischa von Burg, Boris Buša, Abouelsoud Eid, Facundo Imhoff, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero); Mannschaftsaufstellung TSV Jona: Curdin Finschi, Silvano Conconi, Linus Birchler, Simon Margot, Ramon Caviezel, Simon Maag, Jonas Schmid (Libero)