Es ist alles offen im Playoff-Halbfinal
Text: Bernhard Windler
War das ein Spiel am vergangenen Sonntag in Thônex! Nach 55 Minuten lag LINDAREN Volley Amriswil – gegen den Qualifikationssieger als Aussenseiter gestartet – mit 2:0-Sätzen in Front. Doch dann erfolgte die wütende Reaktion von Chênois Genf. Das hochkarätig besetzte Team entschied die Sätze drei und vier für sich. Und dann griff Coach Juan Serramalera in die Trickkiste: Er startete in den Entscheidungssatz mit dem 18-jährigen Lars Migge anstelle von Boris Buša. Und das Risiko zahlte sich aus. Es war zwar nicht allein der Youngster, der für den Umschwung und den Gewinn des Tie-Breaks sorgte, aber Migge ersetzte den glücklosen Serben wie ein Routinier. Es brauchte auch einen aufschlagstarken Björn Höhne und einen Hamza Ouyachi, dem im entscheidenden Moment ein Monsterblock gegen einen 3-Meter-Angriff des Brasilianers Felipi Rammé gelang.
Und jetzt geht es also ins erste Heimspiel in der Playoff-Halbfinalserie. Die Auftaktpartie hat aufgezeigt, dass die Genfer verwundbar sind. Es braucht für den nächsten Erfolg erneut eine aufopfernde Blockarbeit. Wenn gegen den Topscorer Strahinja Brzaković immer wieder erfolgreich geblockt wird, lässt sich der 29-jährige Serbe aus dem Konzept werfen. So war er im letzten Spiel in nur 40 % aller Angriffe erfolgreich, während er beim 3:0-Heimsieg Mitte Februar eine Angriffsquote von 68 % erzielte. Und wenn es gelingt, den Mitteangreifer Daniel Urueña auch noch effizienter zu blocken, wäre ein weiterer starker Spieler etwas neutralisiert. Aber es ist klar, dass auch die eigenen Angriffe erfolgreich abgeschlossen werden müssen. Dabei hat sicher Diagonalangreifer Boris Buša noch Steigerungspotential.
In der letzten Qualifikationspartie gegen Lausanne waren 1157 Zuschauer dabei, als die Amriswiler bestechend aufspielten und 3:0 gewannen. Es war dies die zweithöchste Zahl, seitdem in der neuen Tellenfeldhalle gespielt wird. Die gute Ausgangslage für die Thurgauer verspricht viel Spannung, und das Team braucht erneut Unterstützung. Lassen Sie es sich gesagt sein: Es finden auch 1500 Zuschauer Platz, wenn alle ein bisschen zusammenrücken!