LINDAREN Volley Amriswil steht im Playoff-Final
Text: Bernhard Windler
Was nach der verkorksten Qualifikation niemand zu glauben wagte, ist eingetreten: Das Team von Coach Serramalera eliminiert den überlegenen Qualifikationssieger Chênois Genf letztlich souverän. In einer intensiven, teils gereizten Begegnung behielt das Team die Oberhand, das dank geschicktem Coaching ab Satz 2 klar überlegen spielte.
Bei Amriswil stand mit Yannick Goralik ein neuer Mann auf dem Feld, der in Personalunion die beiden verletzten Mittespieler Facundo Imhoff und Hamza Ouyachi ersetzte.
Das Spiel entwickelte sich im ersten Satz so, wie zu erwarten war. Bei Chênois liefen die meisten Angriffe über die Mitte, die mit Dejan Radic und Daniel Urueña weit überdurchschnittlich besetzt ist. Der Amriswiler Passeur Dima Filippov verteilte seine Zuspiele gleichmässiger, was die Verteidigungsarbeit der Genfer sehr forderte. In der ersten Satzhälfte lagen die Platzherren immer in Führung. Hätte der 1. Schiedsrichter beim Stande von 10:7 einen Direktball von Burgs nicht zu hart als geführt taxiert, wäre der dadurch resultierende Vierpunktevorsprung eine grosse Hypothek für die Genfer gewesen. So schrumpfte der Vorsprung auf zwei Punkte. Die Genfer holten in der Folge auf, und nach dem 16:16 lagen sie zwei Punkte vor. Obwohl die Amriswiler zwei Satzbälle noch abwehren konnten, ging der Satz mit 27:25 an Chênois.
Der als ungerecht empfundene Satzverlust stachelte das Heimteam an. Schnell einmal stand es im zweiten Satz 6:2 und dann 9:4. Der Amriswiler Block positionierte sich in dieser Phase des Spiels ausserordentlich gut. Djokic und Brzakovic wurden je zweimal geblockt, und auch Radic und Urueña scheiterten an der Amriswiler Defense. Weil auf Amriswiler Seite Boris Buša, Abo Elsoud und Mischa von Burg immer besser ins Spiel fanden und zuverlässig punkteten, bestanden über den Ausgang dieses Satzes bald einmal keine Zweifel. Im dritten Satz hielt die Überlegenheit der Amriswiler weiter an. Schnell einmal stand es 10:4, vor allem auch dank überragender Hinterraum-Angriffe von Abo Elsoud. Nach dem 14:9 ergab sich eine ganz groteske Spielentwicklung. Beide Teams begannen in ihren Aufschlägen noch grössere Risiken einzugehen. Das führte dazu, dass aus den folgenden 10 Bällen 8 Aufschlagfehler resultierten. Da beide Equipen gleichermassen sündigten, kletterte das Resultat mit dem immer gleichen Punkteabstand dem Satzende zu, und das 25:17 war das Resultat dieses sehr speziellen Satzes.
In Durchgang 4 setzte der Chênois-Coach Marco Camperi alles auf eine Karte. Er beorderte seinen Diagonalangreifer Strahinja Brzakovic auf die Bank und an seiner Stelle einen dritten Aussenangreifer aufs Feld. Den harten Aufschlägen von Abo Elsoud, Boris Buša und Mischa von Burg versuchte man mit einer 4er-Annahmereihe zu begegnen. Doch auch diese Massnahme nützte nichts. Nach einer ausgeglichenen ersten Satzhälfte setzte sich Amriswil ab. Die letzten beiden Bälle waren fürs Spiel symptomatisch: Während auf Genfer Seite ein Servicefehler von Quentin Zeller zum Matchball von Amriswil führte, verwertete Boris Buša diesen mit einem Servicewinner.
Das erste Playoff-Finalspiel findet am Mittwoch, 5. April, auswärts gegen Volleyball Schönenwerd statt. Zum Heimspiel empfangen die Amriswiler Schönenwerd am Ostermontag, den 10. April im Tellenfeld.
LINDAREN Volley Amriswil – Chênois Genève 3:1 (25:27, 25:20, 25:17, 25:20); Amriswil, Tellenfeld, 930 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Aleksander Sikanjic, 2. Schiedsrichter: Christian Wolf. Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Björn Höhne, Mischa von Burg, Boris Buša, Abouelsoud Eid, Yannick Goralik, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero); Mannschaftsaufstellung Chênois Genève: Daniel Urueña, Strahinja Brzakovic, Jovan Djokic, Dejan Radic, Robin Rey, Felipi Rammé, Julian Fischer (Libero)