Amriswil geht in die Verlängerung

Text: Bernhard Windler

Volley Amriswil hat die erste von drei Gelegenheiten nicht gepackt. In einem erneut hochklassigen Spiel waren die Solothurner in dieser dritten Finalpartie für einmal das effizientere und glücklichere Team.

Der erste Satz war vom ersten Ball an äusserst spannend. Bis zum 17:17 konnte keine Mannschaft einen Vorsprung von mehr als zwei Punkten herausspielen. Als dann «Schöni» von den folgenden sechs Punkten deren fünf gewann, stand es 22:18, und der Satz schien gelaufen. Doch zwei Punkte und ein Block von Mischa von Burg brachten die Amriswiler wieder heran. Beim Stande von 24:22 winkten den Platzherren zwei Satzbälle, die von Burg und Björn Höhne zunichte machten. Nach einem weiteren vergebenen Satzball der Solothurner kam Amriswil bei 25:26 selber zu einem Satzball, den Luca Ulrich mit einem Rückraumangriff abwehrte. Ein Ace auf Migge und ein Missverständnis nach einem geblockten Ball brachte die 1:0-Satzführung für Schönenwerd.

Der zweite Satz glich dem ersten in weiten Teilen. Bis zum 14:14 blieb es eine enge Sache, bevor Schönenwerd bei Aufschlag Ulrich auf 18:14 davonzog. Diesmal kamen die Amriswiler nicht mehr heran. 25:19 das klare Resultat zur 2:0-Satzführung.

Im dritten Durchgang konnten die Amriswiler bald einmal davonziehen. Via 13:8 kletterte das Resultat auf 16:10. Wohl zogen Serramaleras Leute nach dem 19:12 noch eine schwache Phase ein, doch näher als auf drei Punkte liessen sie den Gegner nicht herankommen.

Im vierten Satz wurde bis zum 23:23 um jeden Punkt erbittert gefightet. Der in den ersten beiden Sätzen eher diskrete Boris Buša hielt sein Team über weite Strecken im Spiel. Beim Stande von 24:23 kamen die Gastgeber zum ersten Matchball, den Mischa von Burg abwehren konnte. Nach einem schönen Punkt von Björn Höhne hatten die Amriswiler Satzball, den aber Luca Ulrich – zum wiederholten Male mit einem Pipe – zunichte machte. Nach dem 27:27 entschieden Diagonalangreifer Mahela Indeewara und Luca Ulrich Satz und Spiel für Schönenwerd.

Amriswil musste die Niederämter in der Best-of-five-Serie somit auf 2:1 herankommen lassen. Noch haben die Thurgauer zwei Chancen. Die erste folgt am kommenden Freitag um 19:00 Uhr in der Tellenfeldhalle. Coach Serramalera tut gut daran, sein Team auf die Angriffsstärken des Gegners und die relativen Annahmeschwächen hinzuweisen. Wenn die Amriswiler in diesem Spiel etwas besser aufschlagen und das Spiel wie in der ersten und zweiten Begegnung auf alle Spieler verteilen können, dürften dem Gegner die schärfsten Zähne gezogen sein. Vor allem braucht es eine Lösung gegen den überragenden Luca Ulrich.

Die Verantwortlichen von Volley Amriswil waren zwar enttäuscht darüber, dass es nicht bei erster Gelegenheit zum Meistertitel gereicht hat. Aber wie einer meinte: «Ein Meistertitel zu Hause ist viel schöner.

Volley Schönenwerd – Volley Amriswil 3:1 (29:27, 25:19, 20:25, 29:27); Schönenwerd, Betoncoupe Arena, 950 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Aleksander Sikanjic; 2. Schiedsrichter: Christian Wolf. Mannschaftsaufstellung  Volley Schönenwerd: Mahela Indeewara, Cyril Kolb, Samuel Taylor-Parks, Reto Giger, Luca Ulrich, Jonathan Rodriguez, Mirco Gerson (Libero); Mannschaftsaufstellung Volley Amriswil: Björn Höhne, Mischa von Burg, Boris Buša, Lars Migge, Yannick Goralik, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero)