01.11.2023, 19:00 Uhr Volley Amriswil – Radnički Kragujevac 3:2 (23:25, 25:23, 25:23, 24:26, 15:9);

Text: Bernhard Windler

Volley Amriswil gewinnt das Rückspiel, scheidet aber aus

Man stand vor dem Spiel mit anderthalb Beinen vor dem Aus. Realistisch gesehen war die Chance auf ein Weiterkommen nicht allzu gross, aber fast hätte man’s geschafft. Beim Stande von 24:24 im vierten Satz fehlten zwei Punkte für den Golden Set, doch Filip Stoilovic, der beste Mann auf dem Platz, schickte die Amriswiler ins Tal der Tränen.

Vor 721 Zuschauern musste Coach Juan Manuel Serramalera auf den etatmässigen Diagonalangreifer Julian Weisigk verzichten. Für ihn spielte das 20-jährige Eigengewächs Etienne Schalch. Und auch Mitteangreifer Facundo Imhoff war nach der verletzungsbedingten Pause im letzten Meisterschaftsspiel noch nicht vollständig fit. Er biss sich zwar drei Sätze durch, ehe er Maximilian Schedl Platz machen musste.

Von Beginn weg zeigten die Amriswiler, dass sie die kleine Chance aufs Weiterkommen wahren wollten. Nach fünfzehn Minuten lagen die Leute um Passeur und Captain Dima Filippov mit 10:6 in Front. Nach Satzmitte rückten die Serben immer näher, und nach dem 16:14 zogen die Amriswiler eine katastrophale Phase ein. Bei 17:20 sah’s sehr schlecht aus, und in der Folge ging der Satz mit 23:25 an Kragujevac.

Die Sätze 2 und 3 verliefen fast identisch. In beiden Durchgängen führten die Gäste mit 13:9 und zogen dann jeweilen eine Schwächephase ein, welche von den Amriswilern eiskalt genutzt wurde. Unter der Führung von Passeur Filippov und Mitteangreifer Shane Holdaway gewannen die Platzherren beide Sätze mit 25:23.

Und dann kam eben der vierte Satz. Bald einmal lag Amriswil mit vier Punkten in Rückstand. Noch bei 19:22 sahen die Leute vom Balkan wie die sicheren Satzgewinner aus. Doch nach schönen Punkten von Holdaway und Björn Höhne konnte beim Stande von 24:24 wieder alles passieren. Und es passierte auch, nur nicht zugunsten der Amriswiler.

Dass die Amriswiler mit ihren Ersatzleuten die zweite Garnitur von Kragujevac klar schlugen und sie insgesamt mit 3:2 abfertigten, interessierte am Ende nur noch die Statistiker.

Volley Amriswil zeigte im Vergleich zum Hinspiel in Südserbien eine klar verbesserte Leistung. Passeur Filippov war ein fast perfekter Ballverteiler. Davon profitierte vor allem Mitteangreifer Shane Holdaway, der mit einer Angriffseffizienz von 84 % und 19 Punkten Amriswiler Topscorer war und verdientermassen zum besten Spieler seines Teams gewählt wurde. Aussenangreifer Björn Höhne und Dia Etienne Schalch zeigten eine gute Leistung, während der nur im ersten Satz eingesetzte Renan Purificaçao einen rabenschwarzen Tag einzog. Er wurde vom klar besseren Lars Migge abgelöst.

Kragujevac verdiente sich die Qualifikation für die nächste Runde gegen die Rumänen aus Craiova mit einer aufopfernden Leistung. Herausragender Spieler aus dem soliden Team war Aussenangreifer Stoilovic mit 27 Punkten.

Volley Amriswil – OK Radnički Kragujevac 3:2 (23:25, 25:23, 25:23, 24:26, 15:9); Amriswil, Tellenfeld, 721 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Mauro Goitre (Italien); 2. Schiedsrichter: Igli Feshti (Albanien). Mannschaftsaufstellung Volley Amriswil: Björn Höhne, Facundo Imhoff, Etienne Schalch, Renan Purificaçao, Shane Holdaway, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero); Mannschaftsaufstellung OK Radnički Kragujevac: Ivan Kostic, Filip Stoilovic, Nikola Goic, Deyvid Krastev, Vuk Ivankovic, Vuk Milutinovic, Dusan Jovic (Libero)