13.12.2024, 20:00 Uhr: TSV Jona – Volley Amriswil
15.12.2024, 16:00 Uhr Uhr: Volley Amriswil – Volley Schönenwerd

Text: Berni Windler

Amriswil startet optimal ins Doppelwochenende

Vor dem Spitzenspiel am Sonntag gegen Schönenwerd stand den Amriswilern am Freitag Abend noch der TSV Jona gegenüber. Dass Coach Juan Manuel Serramalera den Tabellensechsten, der bisher 21 Punkte weniger geholt hatte als sein Team, durchaus ernst nahm, zeigte die Startaufstellung mit den meisten Titularen. Nur gerade Julian Weisigk überliess zwecks Schonung seinen Platz an Etienne Schalch.

Die St. Galler vom Obersee haben bisher eine sehr durchzogene Saison hinter sich. Sie schlugen zwar zweimal Sursee und dazu den Kantonsrivalen STV St. Gallen, verloren aber die Direktbegegnung gegen Colombier, den direkten Konkurrenten um den sechsten Ranglistenplatz, deutlich. Sonst resultierten ausschliesslich Niederlagen, auch wenn gegen Chênois und Lausanne je ein Punkt geholt werden konn-te.

In die Partie gegen Amriswil starteten die Joner sehr gut. Bis zur Mitte des ersten Satzes lagen sie kon-stant in Front, teilweise mit vier Punkten Vorsprung. Doch nach dem 14:10 ging ein Ruck durchs Amris-wiler Team. Gegen Jona wollte man ohne Satzverlust gewinnen, und so kehrten sie den Satz in über-zeugender Art. 25:19 lautete das Resultat.

Den zweiten Satz dominierten die Amriswiler von Beginn weg. Allerdings blieb das Niveau weiterhin auf eher bescheidenem Level, doch das Team von Coach Serramalera zog das Ding durch und entschied den Satz mit 25:17.

Noch dürftiger dann das Niveau im dritten Durchgang. Fehler reihte sich an Fehler. Bei den Aufschlägen wollte jeder Spieler auch noch seinen Fehler machen. 27 Aufschlagfehler verbuchten die beiden Teams zusammen. Bis zur Mitte des Satzes setzte sich Amriswil mit fünf Punkten ab, doch blieben die Joner hartnäckig dran, auch mit Unterstützung des Gegners. Coach Serramalera hatte für den dritten Durch-gang Jukic für Goldrin und Matthey für Urueña eingewechselt, doch beiden hatten auf das Spiel keinen prägenden Einfluss. Es war aber dem jungen Noé Matthey vergönnt, den Matchball zu versenken.
Soll Volley Amriswil im Spitzenkampf gegen Volley Schönenwerd bestehen können, braucht es eine ganz klare Steigerung. Gut, es war für Coach Serramalera nicht einfach, ein Team zu coachen, das im Kopf schon beim sonntäglichen Spiel war. Aber etwas überzeugender hätte der Sieg schon ausfallen können. Das nackte Resultat vermag die eher unterdurchschnittliche Leistung zu cachieren.

TSV Jona Volleyball – Volley Amriswil 0:3 (19:25, 17:25, 21:25); Jona, Sporthalle Grünfeld, 100 Zuschau-er; 1. Schiedsrichter: Laura Rüegg; 2. Schiedsrichter: Thanh Ut Nguyen; Mannschaftsaufstellung TSV Jona Volleyball: Dominic Lauener, Benit Panzo, Nico Süess, Luis Lange, Luca Ablondi, Ramon Caviezel, Jonas Schmid (Libero); Mannschaftsaufstellung Volley Amriswil: Björn Höhne, Daniel Urueña, Etienne Schalch, Iliya Goldrin, Joel Hauck, Milan Jovanovic, Ramon Diem (Libero)

Volley Amriswil gewinnt den Spitzenkampf

In einer hochklassigen Begegnung holte sich mit Volley Amriswil jenes Team den Sieg, das verbissener um den Erfolg kämpfte. Über weite Strecken war das Spiel völlig ausgeglichen, aber in den entschei-denden Phasen der Sätze 2 bis 4 war die Equipe von Coach Juan Serramalera effizienter und besser als Schönenwerd – manchmal auch glücklicher.

Noch selten hat man auf ein Spiel so hin gefiebert wie auf die Partie zwischen den beiden unangefoch-tenen Spitzenreitern der NLA. Man möchte sich eine möglichst gute Ausgangslage für die Playoffs schaf-fen, denn in den beiden letzten Spielzeiten zeigte es sich, dass die Anzahl Heimspiele im Final entschei-dend war. Und so, wie die Meisterschaft bisher verlaufen ist, ist eine Neuauflage des Playoff-Finals zwischen den Solothurnern und den Thurgauern nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich. Seit dem Hinspiel, das «Schöni» mit 3:2 gewinnen konnte, liegt Amriswil immer mit einem Punkt Rückstand auf Rang 2, aber meilenweit vor allen anderen Mannschaften. Die Reihenfolge an der Ranglistenspitze wollten die Amriswiler nun in dieser Partie ändern.

Beide Teams konnten in Bestbesetzung antreten. Bei Amriswil lief der zuletzt krankheitshalber fehlen-de Julian Weisigk auf Dia auf, im Schönenwerder Team gab Coach Adriatik Kajtazi vorerst Ryan Coenen den Vortritt vor Luca Ulrich, und Linus Birchler erhielt das Vertrauen gegenüber Alexander Lengweiler.
Der Start in die Partie gelang Schönenwerd weitaus besser als den Gastgebern. Drei Amriswiler Eigen-fehler führten zur 4:1-Führung der Solothurner, und bald führten diese mit 8:3. Ein 5-Punkte-Vorsprung war in den letzten Begegnungen zwischen diesen beiden Teams nie mehr aufzuholen, und so schien es auch diesmal zu sein. Bis zum Stande von 19:14 konnte keine Mannschaft auch nur ein einziges Break erzwingen, und so pendelte die Führung des Kajtazi-Teams immer zwischen vier und fünf Punkten. Doch dann kamen die Amriswiler dem Gegner immer näher, und bei 21:21 war der Gleichstand Tatsache geworden. Aber wie gewonnen, so zerronnen: Sechs Punkte später stand der Satzgewinn von «Schöni» mit 25:23 fest.

So, wie die Solothurner in den ersten Satz gestartet waren, gelang der Satzauftakt den Platzherren. Via 8:3 war der maximale Punkteabstand bei 13:6 erreicht. Weisigk, aber auch Iliya Goldrin und Daniel Urueña spielten den Gegner beinahe schwindlig. Als der Gegner nach dem 16:9 auf 16:12 verkürzen konnte, sah man die schöne Führung wie Eis in der Sonne schmelzen, doch die vorher erwähnten Ak-teure zeichneten in der Folge für den letztlich sicheren 25:17-Satzgewinn verantwortlich.

Ohne 10-Minuten-Pause starteten die Amriswiler für einmal voll konzentriert in einen dritten Satz. Aber auch die Niederämter waren hellwach, und es entwickelte sich eine Partie auf höchstem Niveau. «Schöni» war fast immer leicht voraus, doch der Abstand war nur bei 12:9 etwas grösser. Nach dem 15:13 verhalfen ein Schönenwerder Servicefehler und eine sehenswerte Passeurfinte von Milan Jova-novic den Amriswilern zum Gleichstand. Noch zweimal gingen die Gäste mit einem Punkte in Front, doch nach ihrem 18:17-Vorsprung gelang den Amriswilern eine Steigerung. Immer wieder verleiteten sie Mahela Indeewara, den Topskorer des Gegners, mit ihrem Block zu noch riskanteren Angriffsbällen, die in dieser Phase mehrfach im Out landeten. Die letzten 10 Punkte des Satzes gingen im Verhältnis von 8:2 ans Heimteam.

Auch im vierten Durchgang hielten die Gäste über weite Strecken sehr gut mit. Nach der Amriswiler 14:10-Führung gelangen dem eingewechselten Luca Ulrich vier Rückraumangriffe in Serie, und bei 15:15 war der Satz wieder ausgeglichen. Aber wie schon in Satz 3 war die Serramalera-Equipe in der Money Time eine Klasse besser als der Gegner. Beim Stande von 22:20 schritt Julian Weisigk zum Aufschlag, und drei Punkte später war das Tageswerk nach drei Assen vollendet.

Die Amriswiler übernehmen mit diesem 3-Punkte-Sieg die Tabellenführung mit zwei Punkten Vor-sprung auf «Schöni». Sie werden diesen Vorsprung in den kommenden drei Begegnungen in Colombier (21.12.), gegen Chênois Genf (zu Hause am 04.01.) und in Näfels (10.11.) um jeden Preis verteidigen wollen. Obwohl: Der Spielplan von Swiss Volley bestraft den Qualifikationssieger, der die beiden Be-gegnungen gegen die härtesten Gegner auf den Rängen 2 und 3 auswärts bestreiten muss. Gegen die Mannschaften auf den Plätzen 4, 5 und 6 darf man dann gnädigst zu Hause antreten.

Volley Amriswil – Volley Schönenwerd 3:1 (23:25, 25:17, 25:20, 25:20); Amriswil, Sporthalle Tellenfeld, 1‘050 Zuschauer; 1. Schiedsrichterin: Laura Rüegg; 2. Schiedsrichter: Philipp Enkerli. Mannschaftsauf-stellung Volley Amriswil: Björn Höhne, Daniel Urueña, Julian Weisigk, Iliya Goldrin, Joel Hauck, Milan Jovanovic, Ramon Diem (Libero); Mannschaftsaufstellung Volley Schönenwerd: Cyril Kolb, Linus Birch-ler, Mahela Indeewara, Ryan Coenen, Simon Maag, Reto Giger, Julian Fischer (Libero)